Restaurant «zum Bären»
Auch wenn es bei Festen im Wirtshaus zu Zeiten von Gottfried Kellers Hadlaub sicherlich weitaus währschafter zu- und herging als zu unseren Zeiten – ein erfrischendes Glas und ein Teller voller Köstlichkeiten wurde einst wie heute geschätzt!
Das traditionsreiche Restaurant «Bären» in Fisibach ist heute weit über die Gemeindegrenze hinweg geschätzt und ist ein Treff- und Anziehungspunkt für Geniesser frischer, regionaler und eigen verarbeiteter Produkte mit Herz und hohem kulinarischen Niveau. Zahlreiche prämierte «Bären»-Produkte können an Verkaufsorten von Bülach über Eglisau bis in Zürich erstanden werden – oder direkt über d’Gass im Fisibacher Restaurant.
Ehemals war der «Bären» Wein- und Spirituosenhandlung der Familie Burkhardt.
Ende 19. Jahrhundert – Wein und Speisewirtschaft von Familie Burkhart bis 1937.
1955 wurde der Bären über zwei Generationen von der Wirtsfamilie Bucher unterhalten, die auch die Loch-Sägerei in Fisibach betrieben. Zu jener Zeit waren die beiden Beizen des Dorfes, der «Bären» wie das «Rössli» noch vorrangig auf die Konfessionen der Wirtsfamilien und ihrer Besucher verteilt – eine Vorstellung, die heute, nach nur wenigen Jahrzehnten, kaum noch vorstellbar erscheint: Während das Rössli die Einwohner der katholisch geprägten Gemeinden anzog, wurde der «Bären» von den Reformierten gewählt. Mehr und mehr wandelte sich der «Bären» in den darauffolgenden Jahrzehnten von einer Wirtschaft, in der die durstigen Fahrer der Pferdefuhrwerke und Traktoren einkehrten, zu einem Gasthaus mit warmen Speisen auch an Werktagen. Neben Metzgeten und Fasnachtsanlässen wurde zudem Möglichkeit zu besonderen Feiern geboten.
Ab 1937 wurde der «Bären» bis 1956 von der Familie Fischer geführt, die später die «Glocke» in Bad Zurzach übernahm.
Restaurant Bären mit DKW (ca. 1965) - zur Zeit der Wirtsfamilie Bucher von 1955 bis 199
Der Bären ist heute ein überregional bekanntes und beliebtes Restaurant – ein Geheimtipp, nicht nur für Fisibacher. Darüber hinaus bietet er an Wochenenden einkehrenden Ausflüglern die Gelegenheit zu bärigen Snacks und erfrischenden Getränken. An den heutigen Köstlichkeiten hätte mit Sicherheit auch der Fürstbischof Heinrich von Klingenberg aus Gottfried Kellers «Hadlaub» grösste Freude gefunden!
«Bären» 1999
Quellen:
Keller Gottfried, Sämtliche Werke. Neue kritische Edition, umfassend kommentiert; 7 Bde., hg. v. Thomas Böning u. a.; Bd. 5: Züricher Novellen, Frankfurt a. M., 1989.
Heiri Bucher (Hg.), Fisibach. Ein Dorf und seine Geschichte, 1995.
Homepage «Restaurant Bären» https://www.baeren-fisibach.ch/
Rückspiegel 2015, Verein Zurzibieter Zeitgeschichten «Schäfti», Sägerei und Dorfwirtschaft - Gespräch mit Annemarie Bucher-Müller
Ein Dank gilt den Hinweisen von Herrn Bernhard Fischer